Heimspiel für die Titelverteidigerin

Sabine Winter freut sich jedes Jahr auf die DM und die "wirklich tolle Atmosphäre in der Halle"

Sabine Winter hat eine lange und positive Verbindung mit Bayern. Nicht nur, weil sie dort aufgewachsen ist und in der 1. Bundesliga für den oberbayerischen Klub TSV Schwabhausen aufschlägt. Im letzten Jahr gewann die 30-Jährige außerdem Einzel-Bronze bei den Europameisterschaften in München und erfüllte sich damit einen langgehegten Traum. Nun findet mit den Deutschen Meisterschaften wieder ein hochkarätiges Turnier auf bayerischem Boden statt, und Winter geht als Titelverteidigerin an den Start.

„Ich freue mich jedes Jahr auf die Deutschen Meisterschaften“, sagt Winter. Ganz selbstverständlich ist das nicht, denn der Terminkalender für die Profis ist mit Veranstaltungen prall gefüllt. Die Saison in der 1. Bundesliga endete für Schwabhausen nur eine Woche vorher mit dem Abschlussspiel gegen den TTC 1946 Weinheim. Auch auf internationaler Ebene ist Winter stark eingebunden. Trotzdem freut sie sich ganz besonders auf die Tage in Nürnberg. „Das Turnier eröffnet nicht nur die Möglichkeit, Gesichter aus früheren Zeiten wiederzusehen und sich auszutauschen. Die Deutschen Meisterschaften sind auch immer gut besucht mit einer wirklich tollen Atmosphäre in der Halle“, meint die ehemalige Drittplatzierte des Europe Top 16.

Sabine Winter liebt stimmungsvolle Kulissen

Auch wenn die Bühne vor Ort in Nürnberg eine große und stimmungsvolle sein wird: Die Dimension der Stätte ihres bislang wichtigsten Einzelerfolgs, der aus dem letzten Jahr dotiert, ist es diesmal nicht. „Mein absolutes Highlight war im letzten Jahr die Heim-EM in München, keine halbe Stunde von meiner Heimat entfernt“, so Winter, die ihre ersten Schritte im Tischtennis beim TSV Oberalting vor den Toren Münchens machte. Als die EM dann nach München vergeben wurde, geriet das Event zum Heimspiel für Winter. „Die EM hatte ich sehr lange im Kopf und habe mit dem Ziel einer Medaille auf sie hintrainiert“, erklärt sie rückblickend.

Im Laufe des Turniers ließ sie die Französin Océane Guisnel, die Rumänin Irina Ciobanu, Europe-Top-16-Siegerin Ying Han und die Italienerin Giorgia Piccolin hinter sich – und stand plötzlich im Halbfinale der Europameisterschaften. „Es war ein unvergessliches Erlebnis, zu Hause vor 5.000 Zuschauern zu spielen, die mich fast noch in das Finale gepeitscht hätten“, erinnert sich Winter. Nur denkbar knapp hat sie sich mit 3:4 ihrer österreichischen Konkurrentin, der späteren Europameisterin Sofia Polcanova, geschlagen geben müssen. Sabine Winter blickt zurück: „So gerne ich natürlich dieses knappe Halbfinale gewonnen hätte, um nochmal vor einer derartigen Kulisse zu spielen und bis zum letzten Punkt kämpfen dürfen, so dankbar bin ich, dass ich das erleben durfte.“

Deutsche Meisterschaften haben einen besonderen Platz in Winters Herzen

Für Winter ist der Gewinn der EM-Bronzemedaille der bisherige Höhepunkt ihrer Karriere. „Ich habe einige schöne Erinnerungen an meine Tischtennis-Karriere, aber München ist durch all die Umstände, die damit verbunden sind, ganz oben“, meint sie. Dabei war die Medaille bei Weitem nicht der einzige Erfolg im vergangenen Jahr. Denn ihre durchgehend exzellente Form bewies auch bei den Deutschen Meisterschaften des Vorjahres in Saarbrücken.

Aus diesem Grund geht Winter als Titelverteidigerin bei der DM in Nürnberg in das Rennen um die nationale Krone. Damals gewann sie in Saarbrücken erst 4:2 gegen das aufstrebende Supertalent Annett Kaufmann und anschließend im Finale ebenfalls mit 4:2 gegen ihre Nationalmannschaftskollegin Ying Han, die beste Abwehrspielerin der Welt. Die Deutschen Meisterschaften haben für Winter einen festen Platz in ihrem Herzen. „Bei den Deutschen Meisterschaften können wir unseren Fans noch näher sein und ich hoffe, dass es in Nürnberg ähnlich gut läuft wie letztes Jahr“, so Winter. Die Kampfansage für die Tage in Nürnberg ist also da.

Und, bei aller Nostalgie rund um das erfolgreiche Jahr 2022: Sabine Winter ist auch für die Zukunft ambitioniert. Denn zwar war die bronzefarbene EM-Medaille ihr bisher wichtigster Erfolg, doch geht es nach der ehrgeizigen Bayerin, dann darf gerne auch noch Größeres folgen. „Ich habe natürlich nichts dagegen, dass irgendwann mal etwas kommt, was dieses Erlebnis von München noch toppt“, sagt sie lächelnd.

Foto: BeLa Sportfoto

Text: Julian Hörndlein

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